Jogi Löw fordert:
Gebührenerhöhung und WM-Verzicht!

Im neuen Jahr gibt es zwei besonders wichtige Neuerungen: Deutschland schickt keine Nationalmannschaft mehr zur WM und die Rundfunkgebühren werden massiv erhöht. Wer RTL schaut, Nazis wählt und Bild liest, muss je nach Schwere bis zu 100 Stunden ZDF schauen – darunter mindestens eine Niederlage der Nationalmannschaft, moderiert von Bela „Ichsehenixundweissalles“ Rethy. Beides geht auf Vorschläge von Jogi Löw zurück und ist frei erfunden, doch eines davon wäre vernünftig.

Ich konnte Joachim Löw noch nie leiden. Wer so viel seines steinernen Gesichts hinter telegenem Haar verbirgt, verdient unser Misstrauen. Wer so selbstgerecht ohne Unterlass blubbert, verdient unsere Skepsis. Wer im Zuge brutalstmöglicher Aufklärung als allererstes sich selbst aus der Schusslinie nimmt, verdient unser Gnadenbrot, nicht eine Buchbiografie.

Deswegen schickt der DFB keine Nationalelf mehr zu internationalen Turnieren, bevor Jogi Löw nicht in Rente geht. Und ausgerechnet dieser Spitzentrainer fordert jetzt eine Erhöhung der Rundfunkgebühren? Tut er nicht, sollte er aber. Denn die ebenso flach wie verbissen geführte Diskussion um die Rundfunkgebühr ähnelt dem internationalen Wettbewerbsfußball sehr.

Hie wie da müssen wir differenzieren. Ich weiß, das ist nicht en vogue, hilft aber den Aufrechten. Es geht um drei Dinge: Das System, die Mission und die Erfüllung dieser Mission. Bei der Fußball-WM ist das System das Turnier mit Qualifikation, Vorrunde und Finalrunden bis zum Endspiel. Dann kommt die Mission: Qualifiziert euch und gewinnt das Turnier. Dann kommt die Erfüllung der Mission: Das klappt mal fast (Sommermärchen 2006, Vuvuzeland 2010), mal so richtig (2014 Brasilien), mal so gar nicht (2018 Russland).

Genau so ist es beim Rundfunk auch, System, Mission, Erfüllung der Mission: Das System ist das duale Rundfunksystem, das aus weit mehr als ARD und ZDF besteht. Deswegen heißen die  Rundfunkgebühren auch Rundfunkgebühren und nicht öffentlich-rechtliche Gebühren oder ARD- und ZDF-Gebühren. Verrät nur auf RTL keiner. Denn mit diesen Gebühren werden nicht alleine ARD, ZDF und all die anderen öffentlich-rechtlichen Programme finanziert, sondern das duale Rundfunksystem als Ganzes, zu dem auch die Privaten ujd ihre Aufsicht gehören. Die beiden Lager gehören also zusammen. Nur solange die Öffentlich-Rechtlichen ihre Auflagen erfüllen, haben die Privaten mehr Freiheiten. Klingt einfach, ist es auch.

Rosa gesagt: Freiheit ist immer die Freiheit der anders Sendenden.

Die Öffentlich-Rechtlichen haben also die Mission, strenge Vorgaben an Organisation und Programm zu erfüllen. Bliebe die Erfüllung der Mission. So wie Deutschland nicht immer Weltmeister wird (Holland schon gar nicht), klappt das bei ARD, ZDF und all den anderen auch nicht immer.

Doch die Mission ist etwas anderes als die Art und Weise, wie die Mission erfüllt wird. Baut ja keiner eine Ampel ab, weil einer bei rot fährt. Verbrennt ja niemand seine Lautsprecher wegen Helene, Westernhagen und Pur. Geht ja keiner bei Regen nicht mehr raus wegen Kachelmann.

Und ob es da schreckliche Sendungen gibt. Und ob RTL-Dino Helmut Thoma irgendwie Recht hatte, als er das ZDF als Rheumadecken-Fernsehen verunglimpfte. Und ob die Quote trotz Gebührenfinanzierung die Hauptwährung in den Sendern ist. Und ob deren Spitzenpositionen nach Parteiproporz besetzt werden. Und ob das besser geht. Muss es auch.

Aber von ARD, ZDF, Arte, der Deutschen Welle, den Landesanstalten wie SWR, hr und WDR kommen auch zuverlässige, gut recherchierte und damit teure Nachrichten, Talkrunden, Dokumentationen, Reportagen, Kindersendungen, Sportreportagen, Fernsehspiele und der ganze Rest. Und ja, sie haben den Rundfunkbegriff über das lineare Antennenfernsehen hinaus gedehnt, sind digital und online vertreten. Das müssen sie auch, sie müssen ja da sein, wo die Menschen sind und dürfen sich nicht der Überalterung ihrer Kernzielgruppe ergeben. Nur Rheumadecke wärmt nicht.

Deswegen gilt ab 2019 folgende Neuerung, initiiert von Jogi Löw und der DFB-Spitze: Die Rundfunkgebühren werden massiv erhöht. Und um sie zu legitimieren und die kranke Volksseele zu heilen, werden RTL schauen, Nazis wählen und Bild lesen sanktioniert:

Für jede Stunde RTL schauen muss binnen eines Monats das 10fache der RTL-Zeit mit ARD oder ZDF verbracht werden, darunter mindestens ein verlorenes Spiel der Nationalmannschaft, moderiert von Bela Rethy. Ab 12 Stunden RTL pro Woche kommt einmal Wetten, dass..? mit Wolfgang Lippert dazu, ab 20 Stunden (meistverkauftes Produkt!) ein Aktenzeichen XY mit Rudi Cerne.

Wer einmal Nazis gewählt hat oder es in den kommenden tausend reichen Jahren vorhat, muss das ganze Kulturprogramm der ARD-Radios durchhören und wird über die wesentlichen Errungenschaften jüdischer Künstler, Wissenschaftler und Politiker in den vergangenen 100 Jahren abgefragt. Der Fragebogen ist dick wie Günter Strack.

Wer Bild liest – dazu zählt auch heimlich lesen in der U-Bahn – bekommt täglich zwei Stunden über eine Datenbrille französischsprachige Dokus auf Arte in doppelter Geschwindigkeit vorgespielt. Jeweils zu Beginn und zum Finale wahlweise ein Special mit Carolin Reiber oder Heinz Schenk.

Möglicherweise fiele es den von Zwangsgebühren, Staatsrundfunk und Lügenpresse krakeelenden leichter, tatsächlich nicht auf die Nationalelf mit all ihrer rassischen Verwässerung zu verzichten – besser für uns alle wäre es aber, den öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu stärken und ihn zugleich zu ermahnen, sich auf seine Mission zu besinnen. Nur bitte ohne Bela Rethy.

Ich bin Guido Augustin, Autor, dies ist Guidos Wochenpost. 

✅ Vorige Woche habe ich hier von Paul berichtet. Paul hat jetzt ein neues iPhone! Dank der Unterstützung so vieler bekam der 17-jährige Eintracht-Fan, der derzeit an Krücken läuft, dessen neues iPhone nach dem Derby Frankfurt-Mainz von einem Drecksack zerstört wurde, der so den Glauben an die Menschheit wiedergewonnen hat, jener feine Mensch bekam jetzt sein iPhone! Überreicht habe ich es ihm gemeinsam mit Ahmad Nazary, meinem Telekommunikationsguru von Pro‘n Sales in Kastel, der selbst einen großen Teil dazu beigetragen und das Gerät besorgt hat. Dank der Großzügigkeit von alten und neuen Freunden, Netzwerkpartnern und mir Unbekannten, Lesern der Allgemeinen Zeitung und des Merkurist Mainz kamen über 1.100 Euro zusammen und wir alle könnten unsere ganz persönliche Weihnachtsgeschichte erleben. Vielen Dank allen, die dazu beigetragen haben!
Paul hätte sogar ein größeres Modell haben können, doch das wollte er nicht. Ein bisschen mehr Speicher gerne, aber nicht mehr. So bleiben rund 300 Euro übrig, die wir über das Ziel hinausgeschossen sind. In Ansprache mit Paul spende ich den Betrag zu gleichen Teilen an das Kinderhospiz Bärenherz (Pauls Wunsch) und an die Afghanistanhilfe, die bitterarme Familien mit Kindern mit Holz und Mehl versorgen (Ahmads Wunsch).
Ich bin noch immer überrascht und ein wenig erschrocken, was in so kurzer Zeit Schönes möglich war und Danke allen von Herzen dafür!

✅ Das hier habe nicht ich über mein Buch geschrieben, sndern meine Leserin Britta Erdmann: „Über die Feiertage hatte ich mir vorgenommen, zwei Bücher zu lesen. Bequem auf dem Sofa ausgestattet mit einem Getränk meiner Wahl  und einem gelben Marker, um die Dinge festzuhalten, die mir besonders gut gefallen oder in Erinnerung bleiben sollen. Das Buch von Guido Augustin „Kennst du es nur oder kannst du es auch?“ ist ein MUST-read für alle die, die in ihrem Leben etwas umsetzen wollen (also für ALLE). Großes Kompliment, Guido Augustin!“
Wer nun glaubt, zu „allen“ zu gehören, begebe sich in den nächsten Buchladen oder bestelle direkt bei mir!

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